Erlanger Zentrum

Die Erlanger Neustadt

Eine historische Entscheidung hatte beträchtliche Auswirkungen auf Erlangen. Indem der französische König Ludwig XIV. 1685 das Edikt von Nantes widerrief, löste er eine Flüchtlingswelle von tausenden Hugenotten aus. Doch dies nutzten regionale Herrscher wie der Erlanger Markgraf Christian Ernst aus, denn das durch den Dreißigjährigen Krieg gebeutelte Erlangen wollte seine Wirtschaft wieder ankurbeln. So siedelte der Markgraf die für ihr modernes Gewerbe berühmten Hugenotten ab 1686 in Erlangen an und errichtete südlich der „Altstadt Erlangen“ die Neustadt Erlangen als Planstadt.

Der Bau begann mit der Grundsteinlegung des temple, der Hugenottenkirche. Noch heute prägt der damalige Stil die Innenstadt, die schachbrettartig angelegt wurde:  einheitliche Fassaden, niedrige, zwei bis dreigeschossige Gebäude in geraden Reihen. Der Bau des markgräflichen Schlosses 1700 machte Erlangen zur Residenzstadt. Heute ist dieser Bau ein äußerst beliebtes Fotomotiv, das zentral mit dem Schlossplatz am heutigen Marktplatz angrenzt. Richtung Nordwesten reihen sich dort der Schlossgarten, die Orangerie und der Botanische Garten an. Die Hauptstraße mit der Nürnberger Straße führt schnurgerade vorbei am Rathaus gen Norden und durchquert den Marktplatz sowie den Schlossplatz. Auf ihr befindet sich heute die Fußgängerzone mit den vielen Einkaufsmöglichkeiten.

Die idyllische Altstadt
Mit der Bergkirchweih findet in der heutigen Altstadt eines der größten Volksfeste Deutschlands statt. Und das kommt nicht von ungefähr, so verbirgt der im Norden der Altstadt gelegene „Berg“ ein 20km Tunnelsystem, in dem schon vor Jahrhunderten die Bierfässer zur Kühlung von Winter bis Sommer gelagert wurden. Darüber reihen sich die vielen Bierkeller, die immer zu Pfingsten für 10 Tage bei Freunden gediegener Biergartenkultur die Herzen höher schlagen lassen. Einer der Bierkeller, der Entla’s Keller, öffnet immer bereits ab April bis in den Herbst für Genießer. Auch ein Besuch des Heinrich-Kirchner-Skulpturengartens lohnt sich!

Mehrfach wurde die Erlanger Altstadt zerstört, so dass sie ab 1706 das Straßenschema der Erlanger Neustadt übernahm. Doch immer noch finden Besucher hier die Reste der alten Stadtmauer und in der Schulstraße, Lazarettstraße und Adlerstraße kann man noch die alten Strukturen der Altstadt erkennen. Zwischen Berg und südlicher Altstadt quert die idyllische Schwabach das Viertel.
Heute befindet sich das Stadtmuseum am zentralen Martin-Luther-Platz in der Altstadt. Prägend für das Viertel ist auch der Altstädter Kirchenplatz mit Altstädter Kirche, der zum Verweilen lädt. In Erlangens nördlichem Viertel rentiert sich ein Stadtspaziergang durch die kleinen Boutiquen allemal, zumal sich hier in eine Rast in den verschiedenen kleinen Bars und Restaurants und der Brauerei Steinbach anbietet.

Das Tor zum Südosten

Der Osten von Erlangen ist vor allem von einem Neubaugebiet - Röthelheimpark genannt- geprägt, welches direkt an den Exerzierplatz angrenzt. Nach verschiedenen Provisorien seit Einrichtung der Garnison 1868 wurde um 1890-94 südlich der neuen Infanteriekaserne an der Straße nach Buckenhof ein rund 150 ha großer Exerzierplatz angelegt. Die US-Garnison errichtete nach dem Zweiten Weltkrieg dort u.a. einen Flugplatz und zahlreiche Wohnungen (housing area). Nach Abzug der Amerikaner im Jahr 1994 erwarb die Stadt 1998 das Areal für den Röthelheimpark. 

Sehenswürdigkeiten

Der Erlanger Süden ist durchzogen von Wohngebiet und etlichen Grünflächen. Hier befindet sich auch das Röthelheimbad sowie das Südgelände der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Vor allem nennenswert ist der Ohmplatz an der Nürnberger Straße: Nachdem sich die Stadt 1928 nach Süden etwa bis zur Schenkstraße ausgedehnt hatte, wurde ein großer Wettbewerb zur Gestaltung der noch unbebauten Fläche am Ende der bis hierher schnurgerade verlaufenden Nürnberger Straße durchgeführt. Als erste Gebäude entstanden auf der Ostseite 1931 das städtische Altenheim am Ohmplatz und 1937 die Friedrich-Rückert- Schule. Auf der Platzfläche wurden Anlagen geschaffen, die nahtlos in die Begrünung entlang der Nürnberger Straße übergehen und von Anfang an als "Visitenkarte" der Stadt für die aus Nürnberg kommenden Besucher galten. 1945 erhielt der Platz seinen heutigen Namen in Erinnerung an den in Erlangen gebürtigen Physiker Georg-Simon Ohm. Auf der Westseite des weitläufigen Platzes bildet der Turm der Kirche St. Matthäus einen weithin sichtbaren Akzent. 

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