Emmy Noether

Emmy Noether

*23.3.1882 in Erlangen, + 14.4.1935 Bryn Mawr, Pennsylvania

Die These, dass Frauen und Mathematik Galaxien sind, die unendlich weit voneinander entfernt liegen, wusste Emmy Noether schon Anfang des 20. Jahrhunderts zu widerlegen. „Sie gilt nicht allein als Begründerin der modernen axiomatischen Algebra, sondern als bedeutendste Mathematikerin, die je gelebt hat“, schreibt ihre Biografin Dr. Cordula Tollmien. Allerdings wurden an den deutschen Universitäten ihrer Zeit, Habilitationen von Frauen nicht unterstützt, weshalb sie nur mit kleinen Lehraufträgen bedacht wurde.

Sicherlich gut inspiriert von ihrem Vater Max Noether (1844 *Heidelberg, + 1921 Erlangen), einem bedeutenden Mathematik-Professor an der Universität in Erlangen, entwickelte auch sie eine Leidenschaft für die Wissenschaft, die sich der Untersuchung von geometrischen Figuren und dem rechnen mit Zahlen widmet.

Als 1903 erstmalig Frauen an bayerischen Universitäten zum Studium zugelassen wurden, nutzte sie ihre Chance und immatrikulierte sich an der Universität in Erlangen. Bereits 1907 promovierte sie dort in Mathematik. Somit war sie mit 25 Jahren die zweite Deutsche (Marie Gernet war 1895 in Heidelberg die Erste), die an einer deutschen Universität in Mathematik – dazu noch mit summa cum laude - promoviert wurde. Inhalt ihrer Arbeit war die Invariantentheorie. Grundlegende Beiträge zur abstrakten Algebra und zur theoretischen Physik sind ihr zu verdanken.

An der Göttinger Universität, wo sie als ao. (außerordentliche) Professorin von 1922-1933 Lehraufträge ausführte, wurde sie zum Mittelpunkt des mathematischen Lebens. Im April 1933 wurde sie - wie viele andere jüdische Professoren - wegen ihrer „linken pazifistischen“ Einstellung entlassen. Die Rettung brachte ihr der Mathematiker-Kollege Hermann Weyl, der ihr eine Gastprofessur am Bryn Mawr College/ Pennsylvania vermittelte.

Ab Oktober 1933 wirkte sie dort und auch am „Institut for Advanced  Study“ in Princeton. Zwei Jahre später starb sie an den Folgen einer Operation. Der niederländische Mathematiker Van der Waerden verschaffte ihren Ideen durch sein Lehrbuch „(Moderne) Algebra“ weltweite Verbreitung.

Spuren von Emmy Noether in Erlangen:

  • im Stadtteil Bruck ist eine Straße nach ihr und ihrem Vater benannt.
  • Zu ihrem 100. Geburtstag erhielt das Süd-West-Gymnasium den Namen „Emmy-Noether-Gymnasium“, später wurde auch die Sporthalle nach ihr benannt
  • Seit 1974 verleihen die Naturwissenschaftliche Fakultät für besondere Habilitationen den „Emmy-Noether-Preis“
  • Das Mathematischen Institut der Universität widmete ihr und ihrem Vater eine Gedenktafel
  • An ihrem Geburtshaus in der Hauptstraße 23 erinnert eine Inschrift an die bedeutende Tochter der Stadt
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